Alexander: „Meine Faszination für Flugzeuge war der Grund, warum ich 1998 über eine kleine Anzeige für Fliegeruhren in einem Luftfahrtmagazin gestolpert bin, die meine Sucht nach mechanischen Uhren im Jahr darauf entfacht hat. Schneller Vorlauf ins Jahr 2017, wo ich mich, ähnlich wie wahrscheinlich viele von Ihnen, glücklich darüber wiederfand, eine Sammlung von mehr als einer Handvoll Uhren zu besitzen, die in einer Box aufbewahrt werden. Überraschend zufrieden mit dem Zustand der Sammlung, suchte ich nach einer Möglichkeit meine Uhren hervorzuheben, zu bewundern und in Ehren zu halten, sowie sie gleichzeitig sicher aufzubewahren. Die Lösung sollte meiner eigenen Kreativität und Arbeit entspringen, also stellte ich mir eine Art Aufbau von vielen identischen Holzständern auf einer großen Grundplatte vor. Inspiriert und geleitet wurde ich von typischen Uhrenaufstellern in Juweliergeschäften, wo man großteils die Uhr selbst und weniger das Auflageelement in direktem Kontakt mit der Uhr sieht. Ich kombinierte dies mit einer ästhetischen, starren Struktur darunter, die auch als Einrichtungsgegenstand dienen könnte, wenn keine Uhr darauf war. Der Funke war entfacht...“
Steffen: „Als Alexander mir zum ersten Mal von seiner Reihe von Uhrenständern auf einer großen Grundplatte erzählte, um seine Uhren zu platzieren, war ich sofort begeistert. Er zeigte mir erste Skizzen und sprach mit mir über die Idee. Wir wussten beide aus unserem Luftfahrtstudium, wie Metall und Kunststoff zu bearbeiten sind. Alexander sagte mir jedoch, dass der Werkstoff Holz für ihn und seine Idee zwingend sei; ein Material mit Seele, wie die mechanischen Uhren. Glücklicherweise hatte ich aus meinem Modellflug-Hobby einiges an Erfahrung in der Verarbeitung von Holz. Also schauten wir uns den ersten Entwurf an und ich fand ihn machbar, auch wenn das eine oder andere Werkzeug oder gewisse Maschinen benötigt würden, die ich damals nicht in meiner privaten Werkstatt hatte. Dies setzte bereits voraus, dass wir für alle benötigten Teile einen kompletten Eigenbau-Ansatz verfolgen würden; etwas, worüber wir uns von Anfang an klar waren, ohne es überhaupt zu diskutieren. Wir arbeiteten dann an einer Verfeinerung des ersten Entwurfs und dachten immer noch, dies würde ein einmaliger Prototyp für den privaten Gebrauch aus purer Lust an der Sache sein.“
Salome: „Da ich meinen Mann Alexander und seine ansteckende Leidenschaft für Uhren kannte, war ich von Anfang an fasziniert von seiner Idee. Als Ingenieure wechselten die beiden Jungs sofort in den typischen Problem/Idee => Lösungs-/Realisierungsmodus. Zu diesem Zeitpunkt hatten Steffen und ich jedoch gerade die Firma KruGaTech GmbH gegründet, zunächst zur Unterstützung der Forschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR und weitere Aktivitäten in Forschung, Elektronik und Luftfahrt. Diese Arbeit umfasst oft die Herstellung von Prototypen und die Produktion von Kleinstserien. Wir hatten sowieso vor eine Firmenwerkstatt einzurichten, also dachte ich: Warum nicht dieses private Unterfangen in die Firma übertragen und daraus ein kommerzielles Produkt machen? Dies könnte wortwörtlich eine tragende Säule für KruGaTech sein. Außerdem wäre es eine tolle Produktentwicklung und es würde uns dreien einfach viel Spaß machen, nebenbei daran zu arbeiten. Die einzige zu beantwortende Frage war, ob es hinsichtlich der Marktsituation erfolgsversprechend genug wäre. Nach einigen Recherchen zu Uhrenständern stellte ich fest, dass Alexanders Idee in eine Nische passen würde, wenn nur die Qualität des Produkts in Design, Material und Ausführung erstklassig wäre. Also sagte ich den Jungs, sie sollten die Messlatte in der Definition von "luxuriös" und "handgefertigt" in Bezug auf Uhrenständer neu und höher legen, da ich einen überraschenden, gar erschreckenden Unterschied in der Definition dieser Wörter im Vergleich zu mechanische Uhren entdeckte. Warum sollte jemand erst einen vier-, fünf- oder sogar sechsstelligen Betrag für eine Luxusuhr bezahlen und dann seine ihm offensichtlich wichtigen handwerklichen und emotionalen Anforderungen so weit herunterschrauben müssen?“
Alexander: „Motiviert und ermutigt durch die Reaktionen von Salome und Steffen, entwickelte ich das Design weiter und konzentrierte mich auf eine anfängliche Einzeluhranwendung. Ich habe jedoch schnell gemerkt, dass ein wunderbares Produkt für das, was wir anstreben, nicht ausreicht. Also habe ich angefangen darüber nachzudenken eine echte Marke zu schaffen und sie zu einem geschützten Warenzeichen zu machen: Name, Logo und Design. Idealerweise würde ich sogar einen Weg finden, alle drei mit einer Bezeichnung zu verbinden, die es noch nicht gab, sogar in den sozialen Medien und im schrecklich großen Internet nicht ... UND sie sollte immer noch einen Sinn ergeben! Nach unzähligen Versuchen hatte ich einen Traum (ok das klingt komisch oder erfunden, eigentlich beides :-P aber trotzdem...) und stellte mir meine aktuelle Design-Iteration direkt von hinten betrachtet vor... ZACK! Ich sah den Buchstaben P und arbeitete von dort aus am Markennamen und dem Design des Uhrenständers sowie dem Logo. Alle kamen zusammen mit WatchPillar®, einem Wort, das jetzt ebenso geschützt ist wie das Design des Uhrenständers selbst und das wP-Logo. Das Beste von allem: dies in meiner Freizeit als Teil meines Uhrenhobbys zu machen hat so viel Spaß gemacht und sich in vielerlei Hinsicht gelohnt, so dass ich es bereits als Gewinn betrachte, egal wie sich die Kommerzialisierung entwickelt. DAS allerdings sehen Salome und Steffen mit dem KruGaTech-Firmenhut etwas anders, und das sollten sie selbstverständlich! Es ist jetzt auch ihr Baby.“
Steffen: "Einer anfänglichen Skepsis gegenüber dieser Nebenaufgabe einer Produktvermarktung innerhalb von KruGaTech folgte eine brennende Begeisterung, sobald ich auf das Design/Branding von Alexander aufmerksam wurde und nachdem ich Salomes herausforderndes Plädoyer gehört hatte. Ich wollte mein Wissen und meine Erfahrung in der Produktionstechnologie einbringen, um WatchPillar® zu verwirklichen! Seien wir ehrlich, ein dreistelliger Betrag für ein so komplexes Produkt ist in unserer Region nur möglich, wenn eine gewisse Automatisierung von Präzisionsfertigung und ein daran angepasstes intelligentes Design vorgenommen wird. Außerdem wären viele Hilfsvorrichtungen, jede ein Prototyp und Einzelstück, erforderlich, wie sie auch bei Uhrenherstellern zu finden sind, die über eine eigene Manufaktur verfügen. Gemeinsam mit Alexander bin ich die komplette CAD-Konstruktion durchgegangen und habe jedes einzelne Teil und Feature auf Herstellbarkeit geprüft. Einige Funktionen erfordern spezielle Vorrichtungen, die wiederum separat hergestellt werden müssen. Auch diese wurden nachträglich gestaltet. Die CAM-Programmierung wurde durchgeführt und optimiert. Am Ende waren wir in der Lage, in einer bestimmten Zeit eine ausreichende Anzahl von Uhrenständern herzustellen und dabei das ursprüngliche Design beizubehalten. Keine Kompromisse in Bezug auf Qualität und Inhouse-Ansatz. Zeit für die Auswahl des Holzes und die manuelle Bearbeitung, Zeit für die Qualitätskontrolle und einige unvermeidliche manuelle Aufgaben werden durch intelligente Bearbeitung mit den Maschinen in unserer Werkstatt gewonnen. Wir sind sehr zufrieden mit dem finalen Prozess und stolz auf das daraus resultierende Produkt.“
Salome: „Von 2018 bis 2020 standen wir vor größeren Herausforderungen, als Alexander und ich von Mitteldeutschland nach München zogen, wo Steffen bereits seit einigen Jahren lebte. KruGaTech war jetzt vollständig bayerisch, aber natürlich hat es einige Zeit gedauert, Job, Wohnung und Werkstatt zu wechseln. Als die Pandemie ausbrach, hatten wir gerade damit begonnen, die Werkstatt auszustatten und das WatchPillar®-Design zu optimieren. Natürlich war es hart, aber wir haben es geschafft weiter auf unser Ziel der Markteinführung hinzuarbeiten. Auch das Homepage-Design wurde in dieser Zeit unserer Philosophie folgend in Eigenregie erstellt. Wir waren auf 2022 eingestellt und hofften das Beste für die sich erholenden Märkte und Gesellschaften. Wir bringen unser Produkt zunächst in zwei Versionen mit sich ergänzenden Farbschemata und gewissen Individualisierungsmöglichkeiten auf den Markt. Hoffentlich werden weitere Versionen, limitierte und nicht limitierte, folgen; ultimativ ergänzt durch individuelle Luxus-Uhrenständer-Kreationen als Unikate mit hoher Kundeninteraktion in der Zukunft.“